Die Kapelle „St. Katharina von Alexandrien“
Herrschaftlich zersplittert gehörte Wallenthal kirchlich anfangs zu Olef und Bleibuir, jedoch durften seit 1546 fast alle Bewohner den Gottesdienst in Bleibuir besuchen. 1804 wurde der Ort nach Dottel eingepfarrt.
Der Wunsch nach einer eigenen Kapelle in Wallenthal führte am 10.9.1955 zur Gründung des Kapellenbauvereins „St. Katharina“. Nach einer privaten Grundstücksschenkung und finanziell vorbereitet durch Spenden, Haussammlungen und Veranstaltungserlöse begannen am 17.11.1961 die Bauarbeiten.
Allerdings hatte das Bistum Aachen bereits 1958 die Errichtung einer Kapelle für öffentliche Gottesdienste abgelehnt und lediglich eine „Wegekapelle“ zugestanden. Beim Richtfest am 7.9.1963 stand jedoch ein erheblich größeres Gebäude. Alle anfallenden Arbeiten hatten die Einwohner in Eigenleistung durchgeführt. Parallel zum Innenausbau verlief ein jahrelanger Streit mit dem Bistum, das eine Weihe der neuen Kapelle ablehnte, zumal der Kapellenverein die Vorbedingung einer bedingungslosen Übereignung an das Bistum verweigerte. So fand zwar am 28.11.1965 eine Einsegnung des Leichenkellers durch den Ortspfarrer statt, und am 2.10.1966 kam es zu einer verspäteten Grundsteinlegung unter Mitwirkung des Dechanten, die Kapelle selbst aber wurde nie offiziell eingeweiht. Völlig überraschend stimmte das Bistum im November 1969 der Abhaltung einer ersten Messe in der Kapelle am 25.11. („Katharinenfest“) zu. Monatliche Gottesdienste folgten, und bis heute befindet sich die Kapelle im Besitz des 1987 in „Kapellenverein Wallenthal“ umbenannten Vereins, dem alle Ortsanwohner angehören.
Teile der Einrichtung stammen aus der Kirche zu Sistig und der Kapelle des ehem. „St. Barbara-Kloster“ in Kall. Die Entwürfe der Buntglasfenster mit verschiedenen sakralen Motiven, gestiftet von Wallenthaler Familien, den „Kraftfahrern“, den „Bauhandwerkern“ und den „Frauen des Ortes“, fertigte der Kirchenmaler Ernst Jansen-Winkeln (1904-1992).
Am 8.7.1973 erfolgte die Einweihung eines Kriegerdenkmales vor der Kapelle.