Anfangs des 19. Jahrhundert setzte in Scheven eine dynamische Entwicklung ein. Die Bevölkerung hatte sich zwischen 1800 und 1850 trotz Rückschlägen verdoppelt, was zu einer baulichen Verdichtung führte. Die Anzahl der Häuser im Ort (66 Wohnhäuser) war im Jahre 1850 größer, als deren Zusammenzählung in Dottel, Kalenberg, Wallenthal und Anstois. Auch bei der Einwohnerzahl zeichnete sich solches Bild. Die damals 342 Bewohner machten rund 40 Prozent der Gesamtbevölkerung der Bürgermeisterei Wallenthal aus. Im nahen Umland wohnten lediglich in Keldenich mit 407 und in Mechernich mit 612 Bewohnern mehr Menschen. Zudem bot die örtliche Struktur Annehmlichkeiten: zwei Geschäfte, zwei Bäckereien, drei Gaststätten, zwei Schuster, ein Schneider, zwei Schmiede, zwei Stellmacher, ein Fassbinder. Eine Schule war da und auch der Lehrer. Dr. Primassin aus Kommern, der sich inneren und äußeren Erkrankungen und der Augenheilkunde widmete, hielt wöchentlich Sprechstunde im Ort. In Gemünd war eine evangelische Pfarre eingerichtet, was im Ort sicherlich zur Kenntnis genommen wurde. Jedoch waren alle Einwohner katholischer Konfession.