Anfangs des 19. Jahrhundert setzte in Scheven eine dynamische Entwicklung ein. Die Bevölkerung hatte sich zwischen 1800 und 1850 trotz Rückschlägen verdoppelt, was zu einer baulichen Verdichtung führte. Die Anzahl der Häuser im Ort (66 Wohnhäuser) war im Jahre 1850 größer, als deren Zusammenzählung in Dottel, Kalenberg, Wallenthal und Anstois. Auch bei der Einwohnerzahl zeichnete sich solches Bild. Die damals 342 Bewohner machten rund 40 Prozent der Gesamtbevölkerung der Bürgermeisterei Wallenthal aus. Im nahen Umland wohnten lediglich in Keldenich mit 407 und in Mechernich mit 612 Bewohnern mehr Menschen. Zudem bot die örtliche Struktur Annehmlichkeiten: zwei Geschäfte, zwei Bäckereien, drei Gaststätten, zwei Schuster, ein Schneider, zwei Schmiede, zwei Stellmacher, ein Fassbinder. Eine Schule war da und auch der Lehrer. Dr. Primassin aus Kommern, der sich inneren und äußeren Erkrankungen und der Augenheilkunde widmete, hielt wöchentlich Sprechstunde im Ort. In Gemünd war eine evangelische Pfarre eingerichtet, was im Ort sicherlich zur Kenntnis genommen wurde. Jedoch waren alle Einwohner katholischer Konfession.
In diesem Umfeld ist die im Frühjahr 1857 durch die Einwohnerschaft erfolgte Beschlussfassung, im Ort eine Kapelle errichten zu wollen, eigentlich folgerichtig. Die zu Grunde liegende Idee gärte schon über zehn Jahre, doch äußere Umstände, wie die Notjahre 1846/1847, die Unruhejahre 1848/1849 und die damals immer noch wirkende, besonders desolate Wirtschaftslage boten dafür kein geeignetes Umfeld. Doch muss auch die von Franz Ludwig Blens bewusst gewählte Formulierung ≫in seltener Einmütigkeit≪ richtig eingeordnet werden. Nein, Scheven war seinerzeit kein im Streite zerrissener Ort! Partikularinteressen wirkten hingegen, teilweise sogar mächtig. Einerseits gab es noch niederschwellige Dissonanzen, die aus der unterschiedlichen Herkunft der Schevener Ortsteile herrührten. Anderseits und wesentlich tiefgründiger indes wirkte der Dissens hinsichtlich Steuerlast, Erwartung und Realisierung sowie die extrem ausdifferenzierte allgemeine wirtschaftliche Lage innerhalb der Einwohnerschaft. Dreizehn Familien der knapp einhundert stemmten rund zwei Drittel des Steueraufkommens: So groß ist die Armut vieler dieser Bergbewohner, daß sie an Irland erinnert, und daß sie fast an der Linie angekommen, wo die Hungersnot beginnt. Sehr viel von ihnen kennen keine andere Nahrung als Kartoffeln und Brot, welches aus einer Mischung von Hafermehl und Kartoffeln besteht, und man kann ohne Übertreibung sagen, daß zwei Drittel der gesamten Bevölkerung nur einmal im Jahre Fleisch genießt, während das andere Drittel, das die wohlhabende Bevölkerung in sich begreift, sich nur an Sonn- und Feiertagen sich dessen Genuß gestatten darf. Diese Feststellung aus dem Bericht einer Kommission des preußischen Landtages zur Untersuchung der Gründe für den wirtschaftlichen Niedergang der Eifel seit der französischen Besetzung aus dem Jahre 1853 hatte immer noch Bestand. Es darf also nicht wundern, dass im Kreis Schleiden die Zahl der wehrdiensttauglichen Soldaten kontinuierlich abnahm. Waren im Jahr 1830 noch 25 Männer von 100 Gemusterten für das Heer brauchbar, so sank dieses Verhältnis im Jahre 1852 auf 10 von 100. Auch die Bilanz der Darlehenskasse zu Schleiden belegte die rasante Zunahme der Schulden. Waren es im Jahre 1857 lediglich 25 Schuldner, die um Darlehen in einer Gesamthöhe von 1.158 Taler nachsuchten, stiegen diese Zahlen im Jahr 1860 schon deutlich an. 64 Personen erhielten Kredite in einer Gesamthöhe von 2.332 Talern. Im Jahre 1862 wurden nunmehr bereits 220 Schuldner geführt, neue Kredite in Höhe von 2.580 Talern ausgegeben und der Umfang der ausstehenden Kredite wuchs auf rund 6.870 Taler an. In diesem schwierigen Umfeld stimmten die Schevener Bewohner geschlossen für den Bau einer Kapelle im Ort, wohl wissend, dass sie sich sowohl in körperlicher als auch in finanzieller Hinsicht selbst belasteten.
Den Startschuss für den Bau des Gotteshauses gaben der Kleinhändler Hubert Monschau und der Gastwirt Joseph Breuer. Sie erwarben gemeinsam das Grundstück gegenüber der alten Schule, auf dem heute das Gotteshaus steht, bereits unmittelbar nach der Beschlussfassung als erste Spende für das Vorhaben. Daher konnte die Bauplanung und der Kostenvoranschlag durch den Königlichen Kreisbaumeister Lüddemann schon bis zum 31. Dezember 1857 erstellt werden. Die Zustimmungen der zu beteiligenden Behörden wurden binnen eines halben Jahres eingeholt, so dass die Ausschreibung für die Fertigung des Mauerwerks am 30. September 1858, um 10.00 Uhr in der örtlichen Schule erfolgen konnte.
Bei der Kirche – als Kapelle geplant und heute Filialkirche – handelt es sich um einen einschiffigen Natursteinbau neugotischen Stils mit drei Fensterachsen, einem Kreuzrippengewölbe und einem Triumphbogen. Der schmalere und niedrigere Chorraum ist dreiseitig geschlossen. Die Kapazität beläuft sich auf jeweils einhundert Sitz- und Stehplätze. Der zweigeschossige, schlanke Turm weist ein reiches Westportal auf. Der heutige äußere Anblick wurde jedoch erst mit dem Abschluss der Erweiterung der Sakristei im Jahr 1985 geschaffen.
Den Zuschlag für die Errichtung des Gebäudes erhielt der Maurermeister Wilhelm Hahn aus Reifferscheidt. Die Grundsteinlegung erfolgte im Frühjahr 1859. Sie war feierlich. Der Ort hatte sich festlich herausgeputzt, die Kinder schulfrei und die Bürger waren so zahlreich anwesend, dass die anliegenden Flurstücke sie kaum fassten. Die Leitung des Kreises folgte der Einladung. Bürgermeister Reuter und Pfarrer Jacobi hielten eine festliche Ansprache. Anschließend zogen alle Schulkinder reihenweise durch die ausgeschachteten Fundamente und taten einzeln einen Hammerschlag auf den Grundstein.
Das Baumaterial wurde von der Gemeinde gestellt. Etwas über 3.500 Taler (rund 130.000 Euro1) kostete der benötigte Bruchstein, der kostengünstig im örtlichen Steinbruch des Steinhauermeisters Franz Markwalter gebrochen werden konnte. Die Transportleistungen und Hilfsarbeiten übernahmen die Bürger. Die Gesamtkosten des Kirchenbaues in der ersten Ausbaustufe beliefen sich auf etwa 6.500 Taler (etwa 223.600 Euro1). Der Pachtvertrag mit Franz Ludwig Blens über die Hausmaarheid, durch die Bürgermeisterei vereinbarte Termin-Rückzahlungen sowie allsonntägliche Hauskollekten trugen zu einer soliden Finanzierung bei. Gleichwohl lag die die Steuereinnahme der Bürgermeisterei im Jahre 1861 bei lediglich 1.259 Taler, 3 Groschen und 7 Pfennige (etwa 40.300 Euro1).
Der Bau war im Frühsommer des Jahres 1861 im Wesentlichen vollendet. Als Kirchenpatron wurden Sankt Apollinaris und Sankt Agatha gewählt. Als erste Innenausstattung konnten von der Kirche in Kommern der dortige Altar, die Kanzel und die Kommunionbank zu einem günstigen Preis übernommen werden. Unmittelbar nach Fertigstellung des Gemäuers wurden Kirchenglocken angeschafft. Das erste Geläut bildeten zwei gebrauchte Glocken aus Gussstahl vom Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation, die für 312 Taler (etwa 9.700 Euro1) erworben werden konnten. Sie erhielten bei ihrer Taufe die Namen der Kirchenpatrone.
Die feierliche Einsegnung der Kirche erfolgte am 17. Oktober 1861 durch Dechant Matthias Nicolaus Berner aus Marmagen. Dieser Tag glich einem hohen Feiertag. Der Ort war mit Flaggen geschmückt und die Kirche schön herausgeputzt. Nach der Einsegnung hielt Pfarrer Servatius Jacobi ein levitiertes Hochamt, bei dem ihm mehrere Geistliche aus der Umgebung assistierten. Neben den Schevener Bürgern nahmen zahlreiche Ehrengäste an der Einweihungsfeier teil. So waren der Königliche Landrat, Graf Beissel von Gymnich, der Königliche Kreisbaumeister Lüddemann und der Bürgermeister Reuter anwesend. Nach der kirchlichen Feier folgte ein gemeinsames Mittagessen in der damaligen Gaststätte Hufschmidt, zu dem die kirchlichen Würdenträger und die Ehrengäste geladen wurden.
Nachdem die Kirche ihrer Bestimmung übergeben worden war, folgten zuerst regelmäßig gemeinsame Rosenkranzandachten sowie danach ab und an eine heilige Messe. Kurze Zeit später wurde die Frühmesse, die bislang an Sonn- und Feiertagen in Heistert (ab dem 13.03.1916 Callerheistert) stattfand, hierher verlegt. Danach folgte mindestens zweimal wöchentlich eine Lesung der heiligen Messe. Vermehrt wurde die Anzahl der Gottesdienste durch die ab 1866 vorgenommenen Beerdigungen und Exequien.
Doch kann die damals fertig gestellte und eingesegnete Kirche mit der heutigen nicht vergleichen werden. Innen lediglich hellgrau verputzt, die Fenster einfach verglast, der Fußboden mit groben Steinplatten belegt, keine Heizung und auch kaum Sitzbänke – so stellte sich der Schevener Kirchbau noch geraume Zeit dar. Auch um das Gebäude herum war noch erheblicher Handlungsbedarf. Der Boden um das Bauwerk war unverfestigt und einen Kirchhof gab es nicht. Es werden nach der Einsegnung weit mehr als 100 Jahre vergehen, bis das Gemäuer im jetzigen Glanz erstrahlen wird. Zahlreiche Spenden und viel Enthusiasmus von Bürgern sowie initiativreiche und beharrliche Pfarrer brachten den Bau voran, zierten ihn und sind heute die Klammern, die das Gebäude fest zusammenhalten.
Zuerst wurde eine Mauer mit Treppenaufgang entlang der heutigen Wallenthaler Straße errichtet. Das Gitter auf der Mauer aus dem Jahre 1904 stammt vom hiesigen Schmied Johann Peter Hufschmidt. Das Grundstück für den Kirchhof (ein mit Bäumen bewachsenes Gelände in der alten Flur ≫In den Bibelen≪ in der Kirchenachse) kaufte der damalige Gastwirt Joseph Peter Montschau für 123 Taler und 6 Groschen (knapp 4.100 Euro1) an und spendete es. Bis 1866 dauerte die Ausgestaltung des Kirchhofes. Die Einsegnung des Friedhofes erfolgte am 26. März 1866 und danach fanden die Beerdigungen in Scheven statt. Nach fünfzehnjähriger Nutzung erwies sich das Gelände jedoch als zu klein. Für die Vergrößerung sorgte der Ankauf der dem ersten Friedhof anschließenden Parzelle in südostwärtiger Richtung durch Theodor Dahmen (auch Flur ≫In den Bibelen≪). Doch selbst diese Erweiterung hielt dem Bedarf nicht stand. Im Jahr 1898 erfolgte daher eine weitere Vergrößerung durch die Hinzunahme eines Gartengrundstückes, welches von Johann Peter Montschau angekauft wurde (nordwestlicher Teil der Flur ≫Im Pesch≪). Dadurch wurde die Peschgasse beseitigt, ein Fußweg, der an der Kirche sowie am alten Kirchhof vorbei in die heutige Schmiedegasse führte. Durch die Schenkung des letztgenannten Grundstückes entstand der heutige Kirchhof. Neugebaut wurde im Sommer 1970 noch die Leichenhalle, deren Einweihung am 25. August 1971 erfolgte. Die Zuwegung und die Fußwege wurden in Verlaufe der Jahre nachgebessert. Die Pflasterung im Jahr 1987 übernahm die Firma Schäfer.
Der heutige äußere Anblick der Kirche wurde erst mit dem Abschluss der Erweiterung der Sakristei im Jahr 1985 nach der Planung des Architektenbüros Rumpf aus Andernach geschaffen. Die Harmonie des Anbaus mit dem Kirchgebäude ist der ausgesprochenen Beharrlichkeit des Pfarrers Robert Bruchhausen zu verdanken. Das Bistum wollte ursprünglich nur einen verputzten Anbau mit Flachdach genehmigen. Der jetzige erhielt die Genehmigung nur unter Auflagen und wurde vor allem durch Spenden finanziert.
Neben dem Kirchenportal befindet sich ein Missionskreuz. Dieses wurde anlässlich der Volksmission im Jahre 1870 gestiftet und hatte seinen ursprünglichen Platz neben der Sakristei. Dieser Aufstellort musste im Zusammenhang mit der Errichtung des Anbaus verändert werden. Ein Brunnen, der im Jahr 1987 errichtet wurde, sowie das Grabdenkmal des Pfarrers Hubert Anton Bohlen runden das äußere Gesamtbild ab. Dieses Grabdenkmal stammt aus Kommern, wo der erste Pfarrer mit Wohnsitz in Scheven nach seiner dortigen, sechszehnjährigen Priestertätigkeit plötzlich im Alter von 66 Jahren infolge eines Schlaganfalls am 30. August 1916 verstarb.
Auch im Inneren der Kirche gingen die Arbeiten weiter. Zur Anschaffung einer Orgel wurde im Jahr 1864 ein Orgelbauverein gegründet. Die Orgelbühne war bereits im gleichen Jahr fertigstellt worden und daher konnte im Mai 1870 eine von Wilhelm Bertram aus Engers (Neuwied) erbaute Orgel angekauft werden. Diese hatte fünf Register und war mit einer mechanischen Traktur versehen. 1905 erfolgte der Umbau dieser Orgel auf eine pneumatische Traktur durch die Orgelbaufirma Wilhelm Schaeben aus Köln. Die Ergänzung der Orgel mit einem elektrischen Motor nahm im Jahr 1937 die Orgelbaufirma Breuer aus Zülpich vor. Im Jahr 1958 wurde die Orgel nochmals renoviert. Diese Arbeit führte die Orgelbaufirma Weimbs aus Hellenthal aus. Nach fast 100 Jahren als treuer Begleiter bei kirchlichen Feiern hatte das Instrument letztlich ausgedient. 1965 wurde die Orgel revolutionär gewechselt. Statt auf eine klassische Pfeifenorgel fiel die Wahl diesmal auf ein elektronisches Instrument. Dieses hielt auch recht lange durch, zeigte aber im Jahr 2012 Auffälligkeiten. Der Versuch einer Reparatur scheiterte. Seit Oktober 2013 ist daher ein neues Instrument zu hören. Die Neuanschaffung – gleichfalls eine elektronische Orgel - wurde von der niederländischen Orgelbaufirma Johannus hergestellt, ist mit zwei Manuale sowie 34 Register versehen und konnte durch Ansparungen der Pfarrgemeinde und Spenden gekauft werden.
Das Geläut wurde 1882 gewechselt. Der im Jahre 1878 verstorbene Schneidermeister Ludwig Joseph Reinartz vermachte der Kirche neben zwei Gartenparzellen auch Geld zur Anschaffung einer größeren Glocke, die im Jahr 1882 aus Bochum angeliefert wurde. Sie erhielt bei ihrer Taufe den Namen Maria und trägt zusätzlich die Inschrift ≫Geschenk von Ludwig Joseph Reinartz zu Scheven vom 15. August 1878≪. Die Glocke kostete nebst Läutezubehör 990 Mark (etwa 8.200 Euro1), wobei für deren Anbringung der Umbau des Glockenstuhls und der Lagerschalen für weitere 213 Mark (etwa 1.800 Euro1) erfolgen musste. Jedoch bildeten diese drei Glocken kein harmonisches Geläut. Daher wurden die beiden alten Glocken durch Entgegenkommen getauscht, was weitere Kosten verursachte. Im Jahr 1885 wurden die zwei neuen Glocken wiederum auf die Namen der Kirchenpatrone getauft und eingestellt, so dass ab jenem Jahr ein harmonisches Geläut in den Tönen g, a, h (g aus 1882, a und h aus 1885) im Ort zu hören war. Die kleinere der beiden neuen Glocken sprang jedoch im Jahr 1904 infolge eines Gussfehlers. Die Reklamation wurde anerkannt und eine neue Glocke geliefert, die allerdings den Ton c erzeugt. Seit nunmehr über einhundert Jahre erschallt nun im Ort zur vollen Stunde und zu bestimmten Anlässen die gleiche Tonfolge.
Im Jahr 1892 hatte der in Kommern erworbene Altar ausgedient. Der Bildhauer Schmitz aus Köln fertigte den neuen Hauptaltar und die beiden Seitenaltäre. Der hölzerne Zelebrationsaltar mit Verkündigungspult ist etwa 3 mal 3,5 Meter groß, mit Drehtabernakel ausgestattet, reich geschnitzt und im Rokokodekor gehalten. Die Seitenaltäre sind dem Hauptaltar entsprechend gefertigt. Die feierliche Konsekration der Kirche und der Altäre erfolgte am 13. August 1895 durch Weihbischof Anton Fischer.
Die zunächst eingebauten einfachen Glasfenster wurden im Jahr 1895 ersetzt. Die Werkstätte der Glasmalerei Schneiders und Schmolz aus Köln fertigte diese aus Kathedralglas unter Verwendung von Blei, Schwarzlot und Silbergelb. Die drei Fenster im Chorraum wurden als Bildfenster gefertigt. Das rechte Fenster zeigt die Heilige Familie und das mittlere die Heilige Dreifaltigkeit. Im linken Fenster sind der zwölfjährigen Jesus im Tempel (oben) und die Stigmatisation des heiligen Franz von Assisi (unten) abgebildet. Die sechs Fenster im Kirchenschiff sind Ornamentfenster. Im jeweiligen Maßwerk, das mit obenliegendem stehendem Vierpass mit Dreiviertelkreisbögen sowie zwei Nonnenköpfen gearbeitet ist, sind bildliche Darstellungen eingefügt. Beginnend von der Empore hin zum Chor zeigen sie links Sankt Barbara, Sankt Brigitta und die Heilige Elisabeth von Thüringen, links Sankt Wendelin, Sankt Antonius von Padua und Sankt Michael. Die Restauration dieser Fenster erfolgte im Jahr 1988 durch die Firma Binsfeld aus Trier. Zusätzlich wurde eine Schutzverglasung verbaut.
Ebenfalls 1895 erfolgte die erste Ausmalung der Kirche durch den Maler Wawer aus Baasem. Das Geld hierfür sammelte der Pfarrer Hubert Anton Bohlen in einer Hauskollekte ein. Im Jahr 1930 wurde die Kirche durch Kirchenmaler Emonts aus Aachen erneut ausgemalt und das gesamte Mobiliar instandgesetzt. Bei der Innenrenovierung in den Jahren 1989 und 1990 legte die Kirchenmalerin Gisela Heinrich-Schreyögg aus Leutesdorf die ursprünglichen Malereien wieder frei.
Am 23. August 1898, vormittags gegen 10.00 Uhr, schlug der Blitz in den Kirchturm ein. Ein großer Teil des Turmhelmes, das Dach und auch das Mauerwerk wurden beschädigt. Der Schaden wurde von der Aachen-Münchener Feuerversicherungsgesellschaft getragen. Die Schadensbeseitigung erfolgte rasch und ab Sommer 1899 besaß die Kirche dann auch einen Blitzableiter. Die Erdung wurde im Jahr 1985 erneuert.
Eine Turmuhr vervollständigt das Gebäude. Diese wurde im Jahre 1904 von der Firma Scharfenstein aus Troisdorf angekauft und im gleichen Jahr eingebaut. Für ihre Reparatur im Jahre 1970 sammelte der Kirchenvorstand in Scheven, Wallenthal und Dottel das hierfür benötigte Geld ein. Im Jahr 1993 erfolgte der Einbau einer Funkuhr für 5.500 Deutsche Mark.
Im Jahr 1910 hielt das elektrische Licht Einzug in die Kirche. Aufwändig waren die Arbeiten hierfür. Sie wurden aber bis auf die Elektroinstallation durch zahlreiche freiwillige Helfer erbracht, so dass hierfür kein finanzieller Aufwand anfiel. Der Anschluss wurde – wie auch bei den anderen öffentlichen Gebäuden im Ort – durch den Regierungsbezirk Aachen getragen.
Der heute noch in der Kirche vorhandene Fußbodenbelag und die Wandverkleidung mit Platten der Firma Villeroy und Boch stammen aus dem Jahre 1928. Im Jahre 1942 erfolgte die Installation einer Heizungsanlage durch die Firma Blum aus Aachen. Diese wurde im Jahr 1978 gegen eine Ölheizung ausgetauscht. Die Erweiterung der Heizungsanlage fand im Übergang der Jahre 1989/1990 statt. Eine weitere Erneuerung der Heizung war im Jahr 2003 erforderlich.
1 Die Umrechnung der angegebenen Beträge erfolgte mittels der Kaufkraftäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen (Deutsche Bundesbank, Stand: Januar 2023).